Freitag, 18. Mai 2012

Telemetriesysteme starten durch

Die Anforderungen an Service und Vertrieb wachsen. Telemetriesysteme sollen Handel und Kunden viele Vorteile bringen soll. Wir berichten von den ersten Erfahrungen.

Die Produktivität und die Profitabilität erhöhen, dieses Ziel verfolgen alle Landwirte mit immer größerem Nachdruck.
© Werkbild
Die Maschinen werden immer größer und komplexer, die Zeitfenster für die notwendigen Arbeiten kleiner. Wenn die Maschinen laufen sollen, müssen sie meist Tag und Nacht im Einsatz sein. Ausfälle sind nicht eingeplant. Um diese zu verhindern, ist es sehr hilfreich, die Maschinen ständig im Blick zu behalten und nichts ist einfacher als das, im Zeitalter des Internets: Das Zauberwort heißt Telemetrie.

Die Produktivität und die Profitabilität erhöhen, dieses Ziel verfolgen alle Landwirte mit immer größerem Nachdruck. Dazu ist es notwendig, Acker- und Pflanzendaten, aber auch in zunehmenden Maße Maschinendaten zu sammeln, auszuwerten und zu optimieren. Telematikanwendungen wie JDLink, AGCOmmand oder Telematics von Claas ermöglichen den Fernzugang zu Maschinen. Es können Maschinendaten, der Standort, die Auslastung, die Leistung und Wartungsdaten erfasst und gespeichert werden. Das Service-Modul gibt Händlern den Zugriff auf Maschinendaten für Diagnose, Wartung und Reparatur. Außerdem können Fahreralarme und Diagnosecodes an ausgewählte Personen geschickt werden. Neben den genannten Systemen sind auch Case IH, New Holland und Deutz-Fahr am Aufbau von Telemetriesystemen. Bei Fendt gibt es das AGCOmmand-System und daneben eigene, Marken-spezifische Lösungen. Das VarioDoc ist dokumentionsorientiert und auftragsbezogen. Aber auch hier soll eine Telemetrielösung integriert werden.

„Die herstellerseitigen Telemetrie-Systeme sind hauptsächlich internetbasierend“, erläutert Gerd Schulz, Leiter des AGRAVISBereichs Technik und Geschäftsführer der AGRAVIS Technik Holding GmbH. „Die Daten werden auf der Maschine ermittelt und dann über Mobilfunklösungen an einen Datenserver übertragen. Den Händlern wird ein Zugang zu den entsprechenden Servern ermöglicht. Somit ist es strukturell gesehen sehr einfach, einen Zugang zu bekommen. Maschinenseitig gibt es bereits Systeme, die fix und fertig aus der Fabrik der Hersteller kommen. Nachrüstungen sind aber ebenfalls möglich. Der Händler braucht für die Nachrüstung und Einweisung bei den Kunden eine Qualifikation, die durch die Hersteller in Form von Lehrgängen angeboten wird und von Fachhändler wie der AGRAVIS Technik auch umfangreich genutzt wird.

Hilfreich sind in diesem Zusammenhang die Einigungsprozesse der Hersteller zu einheitlichen Bedienterminals. Auf Basis der ISO-Norm (zum Beispiel CCI-Terminal) sind die verwendeten Anbauterminals einheitlich und somit einfacher bei der Inbetriebnahme. Klar geregelt ist auch die Frage des Datenschutzes, denn die Daten der Maschinen gehören den Besitzern. Eine Einwilligung zur Datenübertragung ist demnach erforderlich.“ Die Agravis bietet ihren Kunden den Service, für ihre Lenksysteme die zu höherer Genauigkeit erforderliche Referenzinformation über Mobilfunk zu erhalten. Gleichzeitig können die Kunden diese Infrastruktur nutzen, ihre Bewegungen der Maschinen in einem Internetportal (AGRAVIS-Net) zu dokumentieren. In diesem Portal stehen eine Reihe von Funktionen für die Landwirte bereit, um Einsatz- und Dispositionsaufgaben zu vereinfachen. Das AGRAVIS-Net-System nutzen bereits über 120 Kunden mit ihren Maschinen – Tendenz steigend.

Landwirtschaft: Warum Europa einmal fast in Milch ertrank

In Brüssel feiert man das fünfzigjährige Bestehen der „Gemeinsamen Agrarpolitik“. Warum sie so kompliziert ist, lässt sich nur aus der Geschichte verstehen. Über die Agrarpolitik nach 2013 wird bereits verhandelt.

Wien. Sie besitzen zwei Kühe. Die EU tötet eine, melkt die andere, bezahlt Ihnen dafür eine Entschädigung und schüttet die Milch dann in die Nordsee.

Das ist ein Witz – aber auch nicht allzu weit davon entfernt, was die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) in ihrer Geschichte so hervorgebracht hat. Da wurden Bauern dafür bezahlt, dass sie ihre Äcker nicht bewirtschaften, oder dafür, dass sie einst Rinder besaßen. Aus Brüssel fließen pro Jahr etwa 50 Mrd. Euro an die Landwirte, rund die Hälfte des EU-Budgets. Und das für einen Bereich, in dem nur wenige Prozent der Bevölkerung beschäftigt sind. Die Agrarpolitik ist der einzige komplett vergemeinschaftete Bereich in der EU.

Ein teurer Spaß, könnte man meinen. Umso mehr, weil viele Vorschriften auf den ersten Blick schwer nachvollziehbar sind. Zumindest aus heutiger Sicht: Denn warum die Agrarpolitik so kompliziert ist, wie sie ist, lässt sich nur aus der Geschichte verstehen.

Die Versorgung der Konsumenten mit hochwertigen, sicheren und nachhaltig produzierten Nahrungsmitteln – und das zu erschwinglichen Preisen: Das ist die erste Aufgabe der Landwirtschaft. Nun kann man zurecht fragen, ob wir Europäer angesichts des allgegenwärtigen Überflusses Angst vor dem Hungerleiden haben müssen. Zumal der Auftrag aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammt: Europa lag in Trümmern und war vom Weltmarkt abgeschottet. Der Hunger war allgegenwärtig. Das darf nicht sein, Europa müsse sich selbst versorgen können, sagte man sich damals. Und legte den Grundstein für die heutige GAP: Mit garantierten Mindestpreisen regte man die Bauern zum Produzieren an. Europa sollte nie mehr hungern müssen.

Und die Bauern produzierten: bauten an, ernteten, melkten, was das Zeug hielt. Weil sich bald der technologische Fortschritt dazu schlug, produzierten sie immer schneller und immer mehr. So entstanden die berühmten Milchseen und Butterberge. Der Versuch der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG, Vorläufer der EU), die Produktion mit Quoten zu beschränken, scheiterte. Denn die Quoten waren meist höher angesetzt als der Verbrauch. Ausländische Anbieter, die wegen der hohen Preise in den europäischen Markt drängten, wurden mit Importzöllen und -quoten ferngehalten.

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Plötzlich hatte Europa zu viel

Wohin also mit den Bergen an Nahrung? Auf den Weltmarkt, dachte man sich. Der Weltmarktpreis war allerdings viel niedriger, als der in der EWG garantierte Mindestpreis. Also unterstützte man die Bauern auch dabei, ihre Waren ins Ausland abzusetzen, und die Exportsubvention war geboren. Daraus ergab sich die paradoxe Situation, dass man die Landwirte erst dafür bezahlte, Überschüsse zu produzieren und in einem zweiten Schritt dafür, die Produkte auch verkaufen zu können.

Aber auch das verbesserte die Situation nicht entscheidend. Gleichzeitig stiegen die Ausgaben für die Agrarpolitik. 1994 verpflichtete sich die EU im Rahmen des Allgemeinen Zoll- und Handelsabkommens GATT, interne Stützen abzubauen und Zölle und Exportsubventionen zu senken. Man beschloss, die GAP weg von der Markt- und Preisstützung hin zur direkten Einkommensstützung zu manövrieren. Umgesetzt wurde das mit der McSharry-Reform: Preise wurden gesenkt, Flächen stillgelegt und Direktzahlungen eingeführt, um den Bauern ihre Einkommensausfälle zu ersetzen. Außerdem sollten erstmals Umweltfragen eine Rolle spielen.

Mit der Agenda 2000 wurde die Entwicklung des Ländlichen Raumes stärker in den Fokus gerückt. Unter dem österreichischen Agrarkommissar Franz Fischler folgte schließlich die Zäsur: Die Förderungen wurden von der Produktion entkoppelt. Sie sollten fortan eine Art finanzielle „Belohnung“ der Bauern für die Pflege der Landschaft, die Nutzung von umweltfreundlichen Technologien und die Schaffung von Arbeitsplätzen auf dem Land sein. Die Direktzahlungen wurden gestutzt und zum Teil in die Zweite Säule, die Ländliche Entwicklung, verlagert.

Heute kommen im EU-Schnitt rund zwei Drittel der Förderungen aus dem Topf der Direktzahlungen (Erste Säule), der Rest aus der Zweiten. In Österreich ist das Verhältnis umgekehrt. Die Förderungen aus der Zweiten Säule fließen allerdings nur, wenn die nationalen Regierungen im Rahmen der Kofinanzierung noch einmal die Hälfte draufschlagen.

Es gibt Stimmen, die fordern, dass die Förderungen weiter von der Ersten in die Zweite Säule umgeschichtet, also stärker an bestimmte Leistungen geknüpft werden. Denn die Landwirtschaft in Europa hat sich seit der Nachkriegszeit komplett gewandelt: Früher ernährte ein deutscher Bauer zehn Menschen, heute sind es weit über 100. Früher lebte ein Fünftel der Europäer von der Landwirtschaft, heute nur noch wenige Prozent. War der klassische Bauernhof einst ein Familienbetrieb, gibt es heute eine echte Agrarindustrie. In Österreich gibt es rund 130.00 Höfe, allein seit 1980 gaben 131.000 auf. Ein Drittel der heimischen Bauern melkt und pflügt im Nebenerwerb. Auch im EU-Budget verliert die Landwirtschaft an Gewicht: Entfielen einst 70 Prozent der Ausgaben auf den Agrarbereich, werden es 2013 nur noch knapp 40 Prozent sein.
Kritiker fordern echte Reform

Das sei immer noch zu viel, monieren Kritiker des milliardenschweren Fördersystems. Derzeit wird in Brüssel über die Agrarpolitik nach 2013 verhandelt: Die Landwirte und ihre Interessenvertreter pochen auf die Beibehaltung des Systems. Ihre Kritiker fordern eine Reform der Direktzahlungen bis hin zu ihrer Abschaffung. Die Bauern laufen dagegen Sturm und pochen auf Versorgungssicherheit und den Erhalt der kleinstrukturierten Landwirtschaft. Kein Wunder: Kommen doch hierzulande mehr als 80 Prozent der Bauerneinkommen von der öffentlichen Hand.

Sah es zunächst danach aus, als würde der EU-Landwirtschaft eine richtige Reform ins Haus stehen, hat sich das Bild in den vergangenen Monaten gewandelt. Derzeit wirkt es eher so, als würde das Projekt „Agrarpolitik Neu“ mit ein paar kosmetischen Änderungen über die Bühne gehen.

„Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt“ gegründet

Die Gründung einer „Kommission Landwirtschaft am Umweltbundesamt“ (KLU) soll den Umweltschutz in und mit der Landwirtschaft stärken. Leiter der KLU wird Lutz Ribbe, Direktor der Stiftung EURONATUR. „Die Wirkungen der Landwirtschaft auf unser Klima, auf Gewässer und Böden verursachen nach wie vor große Umweltprobleme, die dringend angegangen werden müssen. Die Kommission Landwirtschaft soll das Umweltbundesamt mit konkreten Vorschlägen zu einer umweltgerechteren Landwirtschaft beraten. Zudem soll sie dazu beitragen, dem Umweltschutz in der bis 2013 anstehenden Reformrunde der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäschen Union (CAP – Common Agricultural Policy) mehr Gewicht zu verschaffen“, erklärte der Präsident des Umweltbundesamtes Jochen Flasbarth. „Die gegenwärtigen Umweltprobleme der Landwirtschaft entstehen nicht dadurch, dass Landwirte gegen Gesetze verstoßen“, sagt Lutz Ribbe, „Sie sind vielmehr durch unzureichende rechtliche Vorgaben und falsche ökonomische Anreize bedingt“. Die Reform der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik müsse daher zu Korrekturen genutzt werden: Ziel müsse etwa sein, die Umweltauswirkungen der Landwirtschaft insgesamt deutlich zu reduzieren.

Als konkrete wichtige Ziele der KLU nennt Lutz Ribbe die Senkung der Ammoniakemissionen, welche die Eutrophierung sowie die Versauerung von Böden und Gewässern verstärken, sowie einen anspruchsvollen Gewässerschutz. Eine neue Herausforderung der Landwirtschaft stelle der Klimaschutz dar. Hier, ebenso wie bei den voran genannten Themen, gelte es, Maßnahmen zu konkretisieren und umzusetzen.

Als Mitglieder der Kommission hat UBA-Präsident Jochen Flasbarth Fachleute aus der Landwirtschaft und dem Umweltschutz gewinnen können: Annette Freibauer und Hiltrud Nieberg vom Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI), Kurt Hülsbergen von der Technischen Universität München, Heino von Meyer von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Ulrich Peterwitz von der Gelsenwasser AG, Wolfram Güthler vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit, Franz Makeschin von der Technischen Universität Dresden und Andreas Krug vom Bundesamt für Naturschutz.

USDA: Europäische Rapsernte auf sechs-Jahrestief

Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt die europäische Rapsernte in seinem Maireport auf 18 Millionen Tonnen - ein sechs-Jahrestief, noch unterhalb der Prognosen europäischer Analysten.

Große Auswinterungsschäden in West- und Mitteleuropa und die Trockenheit im Süden des Kontinents sind verantwortlich für die geringen Ernteaussichten.
© Mühlhausen/landpixel
Die Ernteerwartung europäischer Analysten hatte innerhalb einer relativ breiten Spanne von 18,3 und 19,1 Millionen Tonnen (Mio. t) gelegen. Die USDA-Schätzung liegt etwa 1,1 Mio. t (sechs Prozent) unter dem bereits relativ schwachen Vorjahresergebnis und sogar neun Prozent (1,8 Mio. t) unter dem fünfjährigen Mittel.

Die Erntefläche wird auf sechs Millionen Hektar veranschlagt und damit 0,6 Millionen Hektar (Mio. ha) kleiner als im letzten Jahr - ein Minus von zehn Prozent.

Hintergrund: Trockenheit und Auswinterung

USDA: Europäische Rapsernte auf sechs-Jahrestief
Ursache für die schwache Ernte sind sowohl die Auswinterungsschäden in West- und Mitteleuropa als auch die Trockenheit im Süden des Kontinents. Gewöhnlich wird Raps als erste Wintersaat ausgebracht und befindet sich deshalb zu Beginn des Winters häufig schon in einem relativ weit fortgeschrittenen Wachstumsstadium.

Die Trockenheit in Südeuropa hat jedoch die Aussaat verzögert oder es wurde ganz auf den Rapsanabau verzichtet (zu Gunsten von Sommergetreide oder Sonnenblumen). In Rumänien schrumpfte der Rapsanbau beispielsweise um 75 Prozent (%) und in Ungarn um etwa ein Drittel.

Für Polen veranschlagt das USDA den Flächenrückgang infolge Auswinterung auf acht Prozent, während man für Frankreich von fast stabilen Ernteflächen und für das Vereinigte Königreich von einer leichten Anbauausweitung ausgeht.

Deutschland erneut mit schwacher Ernte
Für Deutschland ermittelten die US-Analysten einen Rückgang der Erntefläche um knapp zehn Prozent auf sechs Millionen Hektar. Damit liegt die deutsche Produktion (wegen der höheren Erträge) mit 4,45 Millionen Tonnen zwar über dem sehr schwachen Vorjahr (3,87 Mio. t) jedoch deutlich niedriger als beispielsweise 2010 (5,75 Mio. t).

Der Deutsche Raiffeisenverband hatte die deutsche Rapsernte in seiner Aprilschätzung auf 4,3 Mio. t veranschlagt und damit sogar etwas niedriger als das USDA.
Wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen bekannt gibt, wurden in Deutschland fast fünf Prozent der Rapsanbaufläche umgebrochen. Ursache ist der starke Befall mit Botrytis ...
Die französische Ernte wird mit 5,25 Millionen Tonnen nur geringfügig kleiner eingeschätzt als im letzten Jahr (5,33 Mio. t) und für das Vereinigte Königreich liegt die Produktionsprognose mit 2,69 Mio. t geringfügig unter dem sehr guten Vorjahreswert (2,76 Mio. t).

Einen deutlichen Produktionsrückgang von knapp 15 Prozent gibt es indessen - neben dem südeuropäischen Ländern - auch in Polen.

Importbedarf der EU bleibt hoch

Dr. Olaf Zinke/Marktanalyst dlv
Der Importbedarf der Europäer dürfte damit (wie schon im letzten Jahr) rund drei Millionen Tonnen Rapssaat betragen und die Bestände werden wohl deutlich unter eine Million Tonnen abschmelzen. Am Weltmarkt werden erneut die Kanadier den Handel dominieren. Sie könnten nach derzeitigen Schätzungen 8,4 Millionen Tonnen Raps/Canola exportieren.

Auch aus Australien ist ein Produktions- und Exportzuwachs zu erwarten. Die Produktion könnte auf deutlich auf 3,2 Mio. t steigen und der Export - bei einem Eigenverbrauch von 0,8 Mio. t - bis auf 2,5 Millionen Tonnen wachsen.

Die Ausfuhr der Ukraine wird wegen der um ein Drittel kleineren Ernte hingegen unter eine Million Tonnen fallen. Derzeit schätzt man die Ausfuhrmenge auf 0,8 Millionen Tonnen. Neben der EU sind es vor allem die Chinesen (2,1 Mio. t) und die Japaner (2,3 Mio. t) die Raps/Canola importieren.

Profiwetter: Unbeständig und etwas wärmer

Offenbach - In den nächsten Tagen wird es tagsüber unbeständig mit Schauern und teils kräftigen Gewittern, nachts sind keine Spätfröste mehr zu erwarten.

Zeitweilig kann es im Westen und Süden, später im Nordwesten etwas regnen.
© Florentine/pixelio.de
Heute Nachmittag fällt im Süden sowie in den mittleren Teilen Deutschlands gebietsweise teils schauerartiger Regen, in den übrigen Gebieten ist es wolkig, teils heiter und trocken. Der meist schwache Wind kommt überwiegend aus Südost bis Süd.

In der Nacht zum Samstag ist es in der Westhälfte meist stärker bewölkt und zeitweise regnet es dort etwas. Ansonsten zeigt sich der Himmel teils wolkig, teils klar und es bleibt trocken. Es sind Tiefsttemperaturen zwischen 11 Grad im Westen und 5 Grad am Alpenrand zu erwarten.

Am Samstag wird es in der Osthälfte freundlich und es bleibt meist trocken. In der Westhälfte kommt es zu schauerartigem Regen und nachmittags auch zu Gewittern, die örtlich kräftig ausfallen können. Hier und da lockert es aber auch mal auf. Die Temperatur erreicht Höchstwerte zwischen 20 Grad im äußersten Westen und bis zu 25 Grad in der Lausitz. Nur an den Küsten bleibt es mit 13 bis 18 Grad kühler. Der meist schwache, an den Küsten auch mäßige Wind weht aus südlichen bis östlichen Richtungen.

In der Nacht zum Sonntag liegen die Tiefstwerte zwischen 13 Grad im Westen und 8 Grad im Nordosten und Südosten. Dabei bleibt es in der Osthälfte trocken und es klart zeitweise auf. Im Westen hält sich stärkere Bewölkung, anfangs treten noch Schauer und Gewitter auf, später kann es noch zeitweise regnen.

Am Sonntag überwiegen im Westen und Südwesten meist die Wolken, nach Osten und Nordosten hin scheint zunächst die Sonne öfter. Später greifen in der schwülwarmen Luft teils starke Gewitter auch auf die östlichen Gebiete über. Dabei besteht Unwettergefahr durch heftige Regengüsse sowie durch größeren Hagel. Die Temperaturen erreichen nachmittags 17 bis 23, im Nordosten bis 25 Grad. Unmittelbar an der Nordsee sowie in Alpennähe bleibt es mit Werten um 13 Grad kühler. Abgesehen von Gewitterböen weht ein meist schwacher Wind aus unterschiedlichen Richtungen.

In der Nacht zum Montag fällt weiterhin teils schauerartiger Regen, der anfangs auch noch von Gewittern begleitet sein kann. Es sind Tiefsttemperaturen zwischen 14 und 8 Grad zu erwarten.

Am Montag ist es vielfach stark bewölkt und es kommt gebietsweise zu kräftigen Niederschlägen, die zum Teil schauerartig verstärkt oder von Gewittern durchsetzt sind. Im Osten zeigt sich zunächst noch oftmals die Sonne, aber auch dort kommen im Tagesverlauf Schauer und kräftige Gewitter auf. Die Tageshöchsttemperaturen erreichen im Osten Werte um 25 Grad, sonst meist 16 bis 22 Grad.

In der Nacht zu Dienstag liegen nächtlichen Tiefstwerte liegen meist zwischen 14 und 7 Grad. Der Wind weht schwach bis mäßig aus unterschiedlichen Richtungen. Bei Gewittern muss mit Sturmböen gerechnet werden.

EEG-Novelle: Workshop verspricht Durchblick

Berlin - Am Freitag entscheidet der Bundesrat über die Novelle des EEG. Das letzte Wort ist also noch nicht gesprochen - doch das die Änderungen im Solarbereich drastisch werden steht wohl fest.

Was bedeutet die EEG-Novelle für mich? Antworten verspricht ein Workshop von Solarpraxis.
© rupbilder - Fotolia.com
Die zahlreichen Veränderungen, die damit auf die deutsche Solarbranche zukommen, sind Thema des Workshops "Die Zukunft des deutschen Marktes nach der EEG-Novelle April 2012: Erwartungen und Detaillösungen", der Ende Mai vom Wissensdienstleister Solarpraxis AG organisiert wird. Ziel ist es, den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über die aktuellen Änderungen des EEG und die daraus resultierenden Auswirkungen für die gesamte Wertschöpfungskette zu bieten.

Markteinschätzung von Experten
Solarpraxis verspricht Akteuren der Solarbranche Einschätzungen von Markt- und Branchenexperten sowie eine gute Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch. Fachleute aus dem juristischen, technischen und fiskalischen Bereich bieten praktisches Handwerkszeug zur Umsetzung der neuen Regeln und zeigen Ideen und Vermarktungschancen für die Marktsegmente auf.

Am Folgetag können sich Interessierte bei einem weiteren Workshop rund um das Thema Photovoltaik-Strom selbst nutzen und vermarkten informieren. Zielgruppen der Workshops sind unter anderem Solaranlagenbetreiber und -eigentümer, Großhändler, Produkt- und Stromhändler, Projektentwickler, Hersteller, Berater, Anlagenbauern, EPCs und Bauunternehmen.

Pflanzenschutz in Deutschland sichert weltweit Nahrung für Millionen

Frankfurt/Main, 02.12.2011 -

Stünden deutschen Landwirten keine Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, würde so viel Weizen fehlen, wie 180 Millionen Menschen pro Jahr verbrauchen. Müssten deutsche Landwirte beim Kartoffelanbau auf Mittel zur Pilzbekämpfung (Fungizide) komplett verzichten, würde eine Erntemenge ausfallen, die dem gegenwärtigen Jahresverzehr von 60 Millionen Menschen entspricht.

Das sind nur einige der Ergebnisse einer aktuellen wissenschaftlichen Studie der Humboldt-Universität zu Berlin. Eine Gruppe von Wissenschaftlern um den Agrarökonom Professor Harald von Witzke ermittelt in einem mehrstufigen Forschungsprojekt den gesellschaftlichen Nutzen des Pflanzenschutzes.

Allein der ökonomische Nutzen, der Produzenten und Verbrauchern durch den chemischen Pflanzenschutz zugutekommt, beläuft sich auf rund vier Milliarden Euro jährlich. In dieser Größenordnung sichert Pflanzenschutz gesellschaftliche Wohlfahrt allein in Deutschland. Umgekehrt hätte ein Produktionsrückgang der deutschen Landwirtschaft gravierende Folgen auf den Weltagrarmärkten durch eine Verknappung des Angebots und eine Zunahme der Unsicherheit, so die Forscher.

In einem aktuellen Video-Feature erläutert Professor von Witzke die internationale Dimension: „Der Bedarf der Welt an Nahrungsmitteln wird sich in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts mehr als verdoppeln. Diese steigende Nachfrage können wir nur befriedigen durch eine Steigerung der Produktivität auf den Flächen, die heute schon landwirtschaftlich genutzt werden. Und da kommt dem Pflanzenschutz eine große Bedeutung zu.“

IVA: „Moderne Landwirtschaft Garant für Ernährung in aller Welt"



„Um die Weltbevölkerung auch in Zukunft ernähren zu können, müssen wir die verfügbaren landwirtschaftlichen Flächen produktiver nutzen als bisher. Produktivitätsverluste in Europa und in Deutschland bleiben nicht ohne Folgen auch für die globalen Agrarmärkte.“ Das erklärte Volker Koch-Achelpöhler, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA), heute aus Anlass des 4. Internationalen Agrarministergipfels in Berlin im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA). Thema des diesjährigen Forums ist „Ernährungssicherung durch nachhaltiges Wachstum – Landwirtschaftliche Nutzung knapper Ressourcen“.

„Agrarwissenschaftler der Humboldt-Universität zu Berlin haben in einer aktuellen Studie errechnet, dass im Falle einer vollständigen Umstellung auf Ökolandbau in Deutschland jährlich 12,1 Millionen Tonnen Weizen weniger produziert würden. Das entspricht dem jährlichen Verzehr von 184 Millionen Menschen oder annähernd der Bevölkerung Pakistans. Europa muss endlich wieder in die Produktivität seiner Landwirtschaft investieren, insbesondere in die lange vernachlässigte Agrarforschung. Mit seiner Nachfragemacht kann Europa seinen fehlenden Bedarf an Agrarrohstoffen ohne Schwierigkeiten auf den Weltmärkten decken – das Nachsehen haben dabei die ärmeren Weltregionen. Die neben Wasser knappste Ressource der Landwirtschaft ist die Ackerfläche – sie produktiv zu nutzen ist ein Gebot der Nachhaltigkeit“, so Koch-Achelpöhler.

Angst ist ein schlechter Ratgeber

Industrieverband Agrar zu Greenpeace-Broschüre: Neuauflage ohne Neuheiten
Frankfurt/Main, 27.03.2012 -

Greenpeace hat seinen Ratgeber "Essen ohne Pestizide" in einer 2. Auflage herausgegeben. Wirkliche Neuheiten enthält die Broschüre nach Ansicht des Industrieverbands Agrar e. V. (IVA) nicht. Die Lobbyorganisation bezieht erstmals die umfangreichen Daten der behördlichen Lebensmittelüberwachung mit ein; insofern überraschen weder die von Greenpeace veröffentlichten Zahlen zu Überschreitungen von Rückstands-Höchstgehalten und zu Mehrfachrückständen noch die Feststellung, dass Ware aus dem Inland und der EU geringere Rückstände aufweist als Obst und Gemüse aus Drittländern.

Obwohl diese Daten längst veröffentlicht und bewertet sind (die Behörden gaben Entwarnung!), widersteht der über Spenden finanzierte Verein der Versuchung nicht, die Konsumenten abermals zu verunsichern. Um den neuen Einkaufsratgeber wirkungsvoll zu vermarkten, mussten die Daten der Behörden dramatisiert werden: Das neue „Greenpeace-Bewertungssystem 2012“ bedient sich zum Beispiel zusätzlicher „Vorsorgefaktoren“, die suggerieren sollen, dass die behördliche Risikobewertung keine Rücksicht auf empfindliche Bevölkerungsgruppen nimmt. Dabei sollte der Umweltorganisation bekannt sein, dass die Behörden bei der Festsetzung der Rückstands-Höchstgehalte bereits empfindliche Gruppen wie Kleinkinder als Maßstab zugrunde legen.

„Hier wird in unverantwortlicher Weise mit den Ängsten der Verbraucher gespielt“, kritisiert Dr. Regina Fischer, Expertin für Rückstandsfragen im IVA. „Die Behörden haben dieselben Daten nach anerkannten wissenschaftlichen Kriterien ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass Pflanzenschutzmittel-Rückstände in Lebensmitteln kein Sicherheitsrisiko für Verbraucher sind.“