Freitag, 18. Mai 2012

Telemetriesysteme starten durch

Die Anforderungen an Service und Vertrieb wachsen. Telemetriesysteme sollen Handel und Kunden viele Vorteile bringen soll. Wir berichten von den ersten Erfahrungen.

Die Produktivität und die Profitabilität erhöhen, dieses Ziel verfolgen alle Landwirte mit immer größerem Nachdruck.
© Werkbild
Die Maschinen werden immer größer und komplexer, die Zeitfenster für die notwendigen Arbeiten kleiner. Wenn die Maschinen laufen sollen, müssen sie meist Tag und Nacht im Einsatz sein. Ausfälle sind nicht eingeplant. Um diese zu verhindern, ist es sehr hilfreich, die Maschinen ständig im Blick zu behalten und nichts ist einfacher als das, im Zeitalter des Internets: Das Zauberwort heißt Telemetrie.

Die Produktivität und die Profitabilität erhöhen, dieses Ziel verfolgen alle Landwirte mit immer größerem Nachdruck. Dazu ist es notwendig, Acker- und Pflanzendaten, aber auch in zunehmenden Maße Maschinendaten zu sammeln, auszuwerten und zu optimieren. Telematikanwendungen wie JDLink, AGCOmmand oder Telematics von Claas ermöglichen den Fernzugang zu Maschinen. Es können Maschinendaten, der Standort, die Auslastung, die Leistung und Wartungsdaten erfasst und gespeichert werden. Das Service-Modul gibt Händlern den Zugriff auf Maschinendaten für Diagnose, Wartung und Reparatur. Außerdem können Fahreralarme und Diagnosecodes an ausgewählte Personen geschickt werden. Neben den genannten Systemen sind auch Case IH, New Holland und Deutz-Fahr am Aufbau von Telemetriesystemen. Bei Fendt gibt es das AGCOmmand-System und daneben eigene, Marken-spezifische Lösungen. Das VarioDoc ist dokumentionsorientiert und auftragsbezogen. Aber auch hier soll eine Telemetrielösung integriert werden.

„Die herstellerseitigen Telemetrie-Systeme sind hauptsächlich internetbasierend“, erläutert Gerd Schulz, Leiter des AGRAVISBereichs Technik und Geschäftsführer der AGRAVIS Technik Holding GmbH. „Die Daten werden auf der Maschine ermittelt und dann über Mobilfunklösungen an einen Datenserver übertragen. Den Händlern wird ein Zugang zu den entsprechenden Servern ermöglicht. Somit ist es strukturell gesehen sehr einfach, einen Zugang zu bekommen. Maschinenseitig gibt es bereits Systeme, die fix und fertig aus der Fabrik der Hersteller kommen. Nachrüstungen sind aber ebenfalls möglich. Der Händler braucht für die Nachrüstung und Einweisung bei den Kunden eine Qualifikation, die durch die Hersteller in Form von Lehrgängen angeboten wird und von Fachhändler wie der AGRAVIS Technik auch umfangreich genutzt wird.

Hilfreich sind in diesem Zusammenhang die Einigungsprozesse der Hersteller zu einheitlichen Bedienterminals. Auf Basis der ISO-Norm (zum Beispiel CCI-Terminal) sind die verwendeten Anbauterminals einheitlich und somit einfacher bei der Inbetriebnahme. Klar geregelt ist auch die Frage des Datenschutzes, denn die Daten der Maschinen gehören den Besitzern. Eine Einwilligung zur Datenübertragung ist demnach erforderlich.“ Die Agravis bietet ihren Kunden den Service, für ihre Lenksysteme die zu höherer Genauigkeit erforderliche Referenzinformation über Mobilfunk zu erhalten. Gleichzeitig können die Kunden diese Infrastruktur nutzen, ihre Bewegungen der Maschinen in einem Internetportal (AGRAVIS-Net) zu dokumentieren. In diesem Portal stehen eine Reihe von Funktionen für die Landwirte bereit, um Einsatz- und Dispositionsaufgaben zu vereinfachen. Das AGRAVIS-Net-System nutzen bereits über 120 Kunden mit ihren Maschinen – Tendenz steigend.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen