Pflanze


Forscher knacken Zuckerrüben-Gen

Kiel - Wissenschaftlern ist eine bedeutende Entdeckung gelungen: Sie haben in Zuckerrüben das Gen identifiziert, das für die Blüte der Pflanze verantwortlich ist. Höhere Erträge sollen dadurch möglich sein.

Eine Forschergruppe hat das lange gesuchte Schossgen identifiziert. Sie erwarten sich daduch einen 'deutlichen Mehrertrag'.
© Mühlhausen/landpixel
Forschergruppen aus Deutschland und Schweden kamen dem lange gesuchten Schossgen B auf die Spur. Es bestimmt, ob und wann genau die Pflanze blüht. Zu früh blühende Pflanzen bringen relativ kleine Rüben hervor und sind deshalb unerwünscht.

Mit dem Forschungsergebnis könnte die Zuckerrübenindustrie nun Saatmischungen verbessern und Sorten mit größeren Rüben züchten, teilte die Kieler Universität mit. "Ich erwarte einen sehr deutlichen Mehrertrag", sagt Prof. Christian Jung vom Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung in Kiel der Nachrichtenagentur dpa. Andere Wissenschaftler schätzen das absehbare Plus sogar auf 20 Prozent und mehr.

'Meilenstein für die Zuckerrübenindustrie'
Am Anfang der Versuchsreihe pflanzten die Wissenschaftler tausende Zuckerrüben-Setzlinge und analysierten deren DNA. Dadurch konnte das Schossgen lokalisiert werden. Die Forscher verglichen Gensequenzen mit denjenigen anderer Pflanzen und überprüften die vermutete Funktion des Gens. Die Identifizierung wertete Prof. Ove Nilsson vom Umea Plant Science Centre in Schweden als Meilenstein für die Zuckerrübenindustrie und für die Erforschung des Blühverhaltens.

Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse im Fachjournal "Current Biology". Nach Angaben des Instituts für Zuckerrübenforschung in Göttingen wurden nach letzten endgültigen Zahlen im Jahr 2010 in Deutschland auf 344.000 Hektar Zuckerrüben angebaut. Der durchschnittliche Zuckerertrag betrug zehn Tonnen.

Deutschland und Frankreich zusammen bauen etwa die Hälfte aller Zuckerrüben in Europa an, das insgesamt auf eine Fläche von 1,56 Millionen Hektar kommt. Prof. Jung schätzt, dass etwa 95 Prozent der Ernte in die Produktion von Zucker gehen. Zunehmend werden Zuckerrüben auch als Biomasse genutzt. Der viele Zucker steckt bei der Zuckerrübe in der verdickten Wurzel.
EU-Zuckermarkt: Versorgungslage trotz ausgeweitetem Anbau knapp ...

Blüte beendet Wurzelbildung
Blüht die Pflanze, wird das Ausbilden der zuckerspeichernden Wurzel beendet. Die Urpflanze der Zuckerrübe, Wildbete genannt, blüht den Angaben der Kieler Universität zufolge oft in ihrem ersten Wachstumsjahr und entwickelt dadurch überhaupt keine Rübe. Die industriell verwendete Zuckerrübe bildet dagegen eine große Wurzel aus, die vor der generativen Phase in ihrem zweiten Wachstumsjahr geerntet wird.

Im klassischen Anbau in Europa wird die Zuckerrübe vom Frühjahr bis zum Herbst angebaut. Würde sie schon vor dem Winter gesät, würde sie nach dem Winter blühen und nur kleine Wurzeln entwickeln, da niedrige Temperaturen der Pflanze ein Blühsignal geben. "Es war offensichtlich, dass es einen genetischen Unterschied zwischen der Wildbete und der Kulturpflanze gibt, der enorme Bedeutung für den landwirtschaftlichen Anbau hat", erläuterte Andreas Müller, federführender Forscher am Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung in Kiel.

Warenterminbörsen: Weizen verbucht Gewinne

Chicago/Paris - An der Pariser Börse setzte der Weizen seinen Aufwärtstrend fort, wohingegen der Raps leicht verlor. An der CBoT konnten alle Produkte zulegen.

In den letzten beiden Tagen legte der Weizen an den Börsen deutlich zu.
© Mühlhausen/landpixel.de
Am gestrigen Feiertag fand sowohl an der Matif als auch an der CBoT regulärer Handel statt. An der Matif kam es zu einer Aufwärtsbewegung beim Weizen, welcher sich positiven Vorgaben von der CBoT anschloss. Der November-Termin gewann gestern 3,75 Euro auf 207,00 Euro pro Tonne, nachdem er am Vortag bereits ein Plus von ebenfalls knapp 4 Euro erwirtschaftet hatte. Der Raps musste am Mittwoch Werte abgeben, konnte sich dann gestern stabil beziehungsweise leicht freundlich bei den Folgeterminen zeigen.

An der CBoT kam es an den beiden letzten Handelstagen zu Zugewinnen bei allen Produkten. Der Weizen notiert erstmals wieder auf dem Niveau von Anfang April. Der Fronttermin Juli schloss gestern bei 657,75 ct/bu. Begründet wird dies mit Trockenheit in den Anbaugebieten in den USA.

Getreide: DRV erhöht Ernteprognos

Berlin - Die ausgiebigen Niederschläge haben für Entspannung in den Getreide- und Rapsbeständen gesorgt. Trotzdem liegen die Prognosen deutlich unter dem langjährigen Mittelwert.

Durch die Auswinterungsschäden bei Winterweizen und Wintergerste ist es zu einer deutlichen Verschiebung zugunsten des Sommergetreides gekommen.
© Steve_ohne_S/aboutpixel
Getreide und Raps verharren mit 42,4 Millionen Tonnen (plus 1,3 Prozent) und 4,3 Millionen Tonnen (plus 11,6 Prozent) auf niedrigem Niveau! Die teilweise ausgiebigen Niederschläge in den vergangenen Wochen haben bei den Raps- und Getreidebeständen insgesamt für Entspannung gesorgt. Im Vergleich zum Vormonat erhöht der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) daher seine Ernteprognose für Getreide um gut eine Million Tonne auf 42,4 Millionen Tonnen. Die Rapsernte wird mit knapp 4,3 Millionen Tonnen trotz etwas höherer Durchschnittserträge leicht geringer eingestuft als im Vormonat.
Eine Tabelle zur Ernte von Getreide in Deutschland 2011 und eine Vorschätzung für 2012 finden sie hier ...

Geschätze Erntemengen trotzdem entäuschend
Ursache dafür sind die Flächenumbrüche in den vergangenen Wochen. Regional hat Pilzbefall Neuaussaaten erforderlich gemacht. Insgesamt haben sich die Getreide- und Rapsbestände stabilisiert, allerdings auf einem teilweise sehr heterogenen Niveau. Die aktuell geschätzten Erntemengen sind nach wie vor enttäuschend. Sie liegen zwar leicht über denen des Vorjahres, aber deutlich unter dem langjährigen Mittelwert.
USDA: Europäische Ernte von Raps auf sechs-Jahrestief. Mehr dazu hier ...

Verschiebung zugunsten Sommergetreides
Durch die Auswinterungsschäden bei Winterweizen und Wintergerste ist es zu einer deutlichen Verschiebung zugunsten des Sommergetreides gekommen. Der DRV geht derzeit von einem deutlichen Zuwachs bei den Anbauflächen von Sommergerste und Sommerweizen aus. Die Anbauflächen von Körnermais werden nach derzeitiger Einschätzung um gut acht Prozent zunehmen. Die der Ernteschätzung zugrunde liegenden Flächenangaben beruhen auf den Daten des Statistischen Bundesamtes und DRV- Erhebungen.
Raps: Fast fünf Prozent Auswinterungsfläche. Mehr dazu hier ...

Aussaat 2012 unter optimalen Bedingungen
Mit Blick auf den Ertrag ist das Sommer- dem Wintergetreide aufgrund der kürzeren Vegetationsperiode unterlegen. Allerdings erfolgte die Aussaat 2012 unter optimalen Bedingungen, so dass Landwirte und Genossenschaften auf eine gute Bestandsentwicklung setzen. Insgesamt hoffen die genossenschaftlichen Unternehmen auf weiterhin mildes Wetter mit ausreichenden Niederschlägen, damit die durch die Wetterunbilden der vergangenen Monate in Mitleidenschaft gezogenen Kulturen das noch vorhandene Ertragspotential möglichst optimal ausschöpfen können.

USDA: Von Rekordernten und knapp versorgten Märkten

Das US-Landwirtschaftsministerium hat gestern seine neueste Ernteschätzung veröffentlicht. Während beim Mais rundweg mit Rekordwerten gerechnet wird, deckt die Weizenernte wohl nicht den Bedarf.

In Deutschland soll die Gerstenernte dieses Jahr geringfügig größer ausfallen als im Vorjahr.
© landpixel
Mais: Durchweg Rekordwerte

Beim Mais rechnet das US-Landwirtschaftsministerium mit einer globalen Rekordernte und Rekordexporten. Die Behörde geht davon aus, dass die diesjährige Ernte um 75 Millionen auf 946 Millionen Tonnen steigt. Gleichzeitig soll der Verbrauch um 50 auf 921 Millionen Tonnen zunehmen und ist damit rund 25 Millionen Tonnen kleiner als die Produktion. Vor allem für China geht das USDA von einem höheren Maisverbrauch aus.
Den vollständigen Artikel finden Sie hier ...

Weizen: Verbrauch übersteigt Produktion
Die Weizenernte wird - global gesehen - jedoch nicht den Bedarf decken. Zwischen Produktion und Verbrauch klafft eine Lücke von neun Millionen Tonnen. Sowohl Produktion als auch Verbrauch werden nach USDA-Schätzung schrumpfen. Hintergrund für den sinkenden Verbrauch ist dem Ministerium zufolge der Rückgang des Weizeneinsatzes in der Tierfütterung.
Den vollständigen Artikel können Sie hier lesen ...

Gerste: Versorgungslage bleibt knapp
Der Gerstenmarkt bleibt weltweit knapp versorgt. Mit 135 Millionen Tonnen fällt die kommende Ernte nur wenig größer aus als die diesjährige mit 134 Millionen Tonnen. Der Gerstenverbrauch soll in etwa gleich hoch bleiben (136 Millionen Tonnen). Für Deutschland rechnet das US-Landwirtschaftsministerium mit einer Erntemenge von 9,1 Millionen Tonnen - nur geringfügig mehr als im schwachen Vorjahr (8,7 Millionen Tonnen).
Den ganzen Artikel können Sie hier nachlesen ...

Europäische Rapsernte auf sechs-Jahrestief
Das US-Landwirtschaftsministerium schätzt die europäische Rapsernte in seinem Maireport auf 18 Millionen Tonnen - ein sechs-Jahrestief, noch unterhalb der Prognosen europäischer Analysten. Ursache für die schwache Ernte sind sowohl die Auswinterungsschäden in West- und Mitteleuropa als auch die Trockenheit im Süden des Kontinents. Für Deutschland ermittelten die US-Analysten einen Rückgang der Erntefläche um knapp zehn Prozent auf sechs Millionen Hektar.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen