Montag, 6. August 2012

Agrarexperten kritisieren Kommissionsvorschläge zur künftigen europäischen Agrarpolitik

Braunschweig - Im Oktober 2011 hatte die EU-Kommission Vorschläge für die künftige Gestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2013 vorgelegt. Das Thünen-Institut in Braunschweig hat diese Pläne genau unter die Lupe genommen und seine Analysen in einem Arbeitsbericht zusammengefasst.
EU-AgrarpolitikDie Kommissionsvorschläge stellen den Versuch dar, die bisherige Politik der Direktzahlungen an die Landwirte neu zu legitimieren. Den Herausforderungen für Landwirtschaft und ländliche Räume wird das nicht gerecht“, erklärten die Institutsleiter Dr. Hiltrud Nieberg und Professor Dr. Peter Weingarten jetzt anlässlich der Veröffentlichung des Berichts. Ihr Rat: „Um die Agrarmittel zielgerichteter einzusetzen, sollte Deutschland von der Möglichkeit Gebrauch machen, 10 Prozent der jährlich über 5 Mrd. Euro Direktzahlungen aus der 1. Säule der Agrarpolitik - also mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr -, für die Entwicklung ländlicher Räume, der 2. Säule der Agrarpolitik, bereitzustellen.“


Der Hintergrund: In den Kommissionsvorschlägen für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) in der Periode 2014 bis 2020 steht die Ausgestaltung der Direktzahlungen, die den Kern der sogenannten 1. Säule der GAP bilden, im Mittelpunkt. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hatte das Braunschweiger Thünen-Institut beauftragt, diese Vorschläge zu bewerten. 

Der jetzt vorgelegte, 100 Seiten starke Arbeitsbericht stützt sich im Wesentlichen auf Daten von über 340.000 landwirtschaftlichen Betrieben aus dem Jahr 2010 und auf eigene Modellrechnungen.

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