Mittwoch, 12. September 2012

Mehr Geld für Österreichs Bauern

Die Ergebnisse von 2.209 freiwillig buchführenden land- und forstwirtschaftlichen Betrieben weisen für das Jahr 2011 eine durchschnittliche Einkommenssteigerung von real 28 Prozent auf 25.679 Euro je Betrieb auf; je nicht entlohnter Arbeitskraft (nAK) waren es 23.485 Euro, das bedeutete einen Anstieg von 34,1 Prozent.

Dieser Zuwachs ist einerseits auf die gute Ernte bei wesentlichen agrarischen Produkten und anderseits auf die gute Preisentwicklung im Jahr 2011 zurückzuführen. Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigt aber, dass es trotz dieses Einkommenszuwachses nicht bei allen Betrieben gelungen ist, die Einkommensrückgänge des Jahres 2009 auszugleichen.

Im Detail verantwortlich für diesen Einkommenszuwachs waren vor allem die höheren Preise und Ertragsmengen für Getreide, Öl- und Eiweißfrüchte sowie Stärkekartoffeln und Zuckerrüben. Die gestiegenen Erträge im tierischen Bereich sind vorwiegend auf den höheren Milchpreis und die vergleichsweise gute Preislage für Rinder und Schweine zurückzuführen.

Die öffentlichen Gelder dagegen verringerten sich gegenüber 2010 geringfügig. Im Obstbau wurde eine gute Ernte mit guten Preisen verkauft, auch im Weinbau führte gegenüber 2010 eine höhere Erntemenge mit guten Preisen zu höheren Einnahmen. Und auch in der Forstwirtschaft führte der im Vergleich zum Vorjahr höhere Holzeinschlag im Zusammenhang mit höheren Preisen zu einer deutlichen Ertragssteigerung. Im Durchschnitt aller Betriebe stieg der Ertrag gegenüber 2010 um 15 %.

Der Aufwand lag im Durchschnitt aller Betriebe um 8 % über dem Vorjahreswert. Maßgeblichen Anteil an den gestiegenen Aufwendungen hatten Düngemittel, Futtermittel und Energie. Geringere Ausgaben gab es für Fremdkapitalzinsen.

Die steigende Volatilität bei den Preisen auf den Agrarmärkten brachte bereits in den letzten Jahren starke Einkommensschwankungen für die bäuerlichen Betriebe mit sich. Um fundierte Aussagen über die wirtschaftliche Lage treffen zu können, ist es daher notwendig auch die Einkommen über einen längeren Zeitraum zu vergleichen. Eine Gegenüberstellung der Dreijahresmittel 2009-2011 mit 2006-2008 zeigt deutlich, dass es trotz der gestiegen Einkommen in den Jahren 2010 und 2011 noch nicht gelungen ist, dass Einkommensniveau des Vergleichszeitraumes 2006-2008 zu erreichen.

Die Agrarpolitik ist daher bestrebt, die Rahmenbedingungen für die bäuerlichen Familienbetriebe mit dem neuen EU-Finanzrahmen 2014 bis 2020 so gestaltet werden, dass die Existenz der Betriebe und die nachhaltige Bewirtschaftung der land- und forstwirtschaftlichen Flächen auch für die Zukunft gesichert bleiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen